Neugierig? Na dann mal los!

Dienstag, 25. April 2023

Lindy Hope der erste Versuch

Donnerstag bin ich von einer Bekannten gefragt worden, ob ich am Samstag Lust hätte, es fände ein Swing Nachmittag statt. Ohne zu zögern und zu wissen, was auf mich zukam sagte ich zu. Tanzen zählt nicht zu meiner Leidenschaft, doch irgendwie reizte mich der Gedanke, dabei zu sein. Bis Samstag war eben noch ein wenig Zeit, um zu schauen, was ich denn Anziehen würde. Ein Kleid, das stand schon fest. Hier im Ort kennt man mich nicht anders. Hosen sind mir, aufgrund meines Lipödems zuwider, sie sitzen immer zu eng an den Beinen und geben mir das Gefühl,nicht wirklich gut bewegen zu können. Zu einem Kleid habe ich oft nicht die passenden Schuhe. Aber dieses Mal war es anders. Die neuen Barfußschuhe, die ich seit einiger Zeit, genauer gesagt, seit über einem Jahr im Schrank versteckt gehalten habe, mussten für diesen Abend her halten. Ich empfand sie sehr bequem, allerdings hatte ich sie nur ein Mal getragen. Einen Nachmittag im Urlaub vergangenen Jahres, wobei die Zeit mehr sitzend und stehend verbracht wurde. Das bedeutete für mich, sie waren nicht wirklich erprobt, wie sich am Samstag noch herausstellen sollte. Das passende Kleid war schnell gefunden, ein rotes mit Blumenmuster in lila und die besagten Schuhe in Schwarz. Auf dem WEge dorthin war ich schon nervös, mein Herz klopfte. Was mag mich erwarten? Wie läuft so ein Nachmittag ab? Ich hatte Kuchen gebacken, welcher dankbar angenommen wurde. Angekommen, begrüßte mich die Bekannte, die schon vor der Tür auf mich wartete, sie nahm mir den Kuchen ab. Ich bin immer sehr dankbar darüber, wenn ich manche Wege nicht alleine gehen muss. Jedenfalls Wege dieser Art. Nebenan waren schon die ersten Stimmen zu hören. Im runden Saal, der ungefähr 30 Quadratmeter maß, gab es die ersten Vorbereitungen. Musik, Tanzlehrer/innen und ein paar Leute, die sich versammelt hatten, sie plauderten, lachten und bewegten sich schon zur Musik, die leise ertönte. Sie standen vor den großen Fenstern, die den Raum erhellen. Parkettfussboden. Immer mehr Leute strömten herein, die Luft verbrauchte sich  schnell. Es ging los. Die Tanzlehrerin erklärte die Abfolge, sprach von Followern,Swingout und Breakeway, ich verstand erst einmal gar nichts. Einige Erklärungen der Schrittfolge, die zu tanzen waren, traditionell nach der Musik der dreißiger Jahre. Ich liebe es! Die Leute waren mehr in Jeans und Pulli gekleidet gekommen, auch Poloshirts und Blusen waren dabei. Meine Bekannte und ich taten uns zusammen, ein Tanz zu zweit. Es glückte, trotz aller Bemühungen nicht so richtig, wir verfehlten oft genug den Einstieg in das Geschehen und die Taktfolge. Was soll ich sagen, ausser Schwitzen und Erfahrungen sammeln war es ein Bewegen nach der Musik, teils verkrampft, teils abgebrochen, weil wir stets den Anschluss verpasssten. Kaffeepause. Endlich! Eine Tasse Kaffe würde, so mein Gefühl, jetzt die Situation reten und nur noch gut tun. Ein Stück Apfelkuchen landete auf meinen Teller, der Kaffee tat mehr als gut. Ein paar Neugierige aus dem Ort waren in der Zwischenzeit auch dazu gekommen, sie verflogen aber schnell wieder. Auf zur zweiten Runde. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg, Richtung Tanzsaal und siehe da, er war nur noch halb so gefüllt, so dass sich die Luft nicht mehr so schnell verbrauchen konnte. Schön. Mir viel auf, dass die Leute geblieben waren, die den Swing kannten. Nach einer Stunde Glenn Miller und Co war bei mir die Luft raus. Ich machte mich, nach einer kurzen Verabschiedung auf den Heimweg, durchgeschwitzt und meine Füße schmerzten, es war Abend geworden. Im Bett verfolgte mich der Swing, ein Lächeln flog über mein Gesicht. Ein weiterer Swing -Abend sollte folgen....