Neugierig? Na dann mal los!

Mittwoch, 29. Dezember 2021

Weihnachten Teil 3 - ein Band zwischen Mutter & Tochter & Tochter...

Während ich hier sitze und aufschreibe, wie wir Weihnachten so erlebt haben, gehen mir viele Gedanken durch den Kopf. Vielleicht ist es Ihnen genauso oder ähnlich ergangen? Man nimmt sich vor, es so und so zu machen und dann kommt eigentlich alles ganz anders. Das ist Leben. Na gut, es war Abend geworden bei meiner Mutter. Ich sitze mit ihr in der kleinen, ziemlich dunklen Stube und sie erzählt von Früher. Von Ehe, Familie, Geburten und alles Mögliche. Erinnerungen halt. Ich höre ihr zu. Die Geschenke, die wir ihr mitgebracht hatten, liegen noch nicht ausgepackt neben dem Sofa auf der Erde. Früher hätte mich das traurig gemacht, aber ich sehe es ihr nach. Sie scheint mit vielen Gedanken aus der Vergangenheit beschäftigt zu sein. Sie wartet auf einen Anruf von ihrem Bekannten, den sie seit einiger Zeit kennt, ich rate ihr, ihn doch einmal anzurufen. Das macht sie dann auch. Ich gehe raus in den Flur, während sie telefoniert, mein Mann hatte sich schon hin gelegt, er war einfach zu müde, um aufzubleiben. Ich höre meine Mutter reden und lachen. Dann Stille. Ich gehe in das Wohnzimmer und wir reden noch eine Weile. Das heißt, sie redet, ich höre ihr zu. Später im Bett denke ich noch eine Weile über das Gesagte und Erlebte nach. Es macht mich nicht direkt traurig, aber auch nicht fröhlich. Ich glaube, es ist dem Alter geschuldet, kann aber dazu keine eigenen Angaben machen. Ein versöhnlicher Gedanke berührt meine Seele, mein Gefühl. Am nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam. Es gibt Brötchen, die wir mitgebracht hatten, Marmelade von unserem letzten Besuch und Kaffee. Der Kaffee tut gut. Ein wenig plaudern wir noch. Nach dem Frühstück wollen wir uns auf dem Weg nach Hause machen. Wir umarmen uns im Flur, sie bleibt in der geöffneten Tür stehen und winkt solange, bis wir sie nicht mehr sehen können. Ich sitze im Auto, wir fahren los, ich hole Luft, ein tiefer Seufzer doch dann huscht ein Lächeln über mein Gesicht....Da gibt es so ein unsichtbares Band....

Weihnachten Teil 2 - ein bisschen Büttenwarder...

 Nun waren wir erst einmal unterwegs. Von einer Familie zur nächsten Familie. Sie werden es kennen, da bin ich mir ziemlich sicher. und wenn nicht, dann lesen Sie mit Neugierde, wie es bei Anderen so zu geht. Nun, wir fuhren, wie gesagt zu meiner Mutter. Sie wohnt allein in einem ziemlich maroden Einfamilienhaus. Seit Jahren ist dort nicht mehr viel gemacht worden. So ein bisschen Büttenwarder. Sie hat einen Bekannten, mit dem, wie sie sagt "sich zusammengetan" hat. Er wohnt im selben Ort. Ein 700 Seelendorf. Auch er bewohnt ein Einfamilienhaus, es scheint aber besser in Schuss zu sein. Immerhin macht er Holz für sie und das nicht nur im Winter. Echte Liebe eben.... Nun werden Sie sagen, warum packen die Kinder da nicht mal zu?? Na ich sage Ihnen, das ist gar nicht so leicht. Meine Mutter ist da ziemlich speziell. Einmal habe ich ein neues Fenster bezahlt, die Firma, die das eingebaut hatte, da gab es eigentlich nichts auszusetzen, aber zufrieden war meine Mutter nicht so recht. Warum auch immer. Sie erzählte, das die Handwerker ewig gebraucht hätten, um das Teil einzubauen, das wäre ihr so auf die Nerven gegangen. Ein anderes Beispiel, meine Schwester und ihr Mann hatten in diesem Jahr die Treppenstufen außen erneuert als meine Mutter im Urlaub war, finanziell haben wir uns daran beteiligt, aber im Winter taugen die Stufen laut Aussagen meiner Mutter wohl nichts, da es dort immer glatt ist. Nun gut, nun mal zum Weihnachtsgedanken zurück. Wir kommen an und parken ein Stück vor dem Haus, so wie wir das immer machen. Dagegen gibt es auch nichts einzuwenden. Meine Tochter ist noch nicht da, sie kommt sicher später. Meine Mutter empfängt uns, die Stimmung ist freundlich. Mittagszeit, es gibt Nudelsuppe. Eigentlich hatten wir Kartoffelsalat und Würstchen eingeplant, um ihr das Kochen zu ersparen, aber wie gesagt, meine Mutter hat da ihren eigenen Kopf. Die Suppe ist irgendwie ein Berg Nudeln mit Gemüse und Hühnerfleisch. Schmeckt aber. Mit einer Gabel geht es. Es klingelt, ich springe auf, meine Tochter kommt! Was für eine eine Freude! Sie kommt mit ihrem Freund, beide sind schon eine gefühlte Ewigkeit ein Paar. Sie haben den restlichen Kartoffelsalat mitgebracht, auch weil mein Schwiegersohn vielleicht keine Nudeln essen möchte. Würstchen haben wir nicht. Wir essen gemeinsam und reden erst einmal nicht viel. Nach dem Essen gehen wir drei raus und nehmen den Hund meiner Mutter mit, sie schien darüber richtig froh zu sein. Meine Tochter, ihr Freund und ich, wir begeben uns nach draußen. Die frische Luft tut gut. Der Hund kann auch nicht mehr so weit laufen, das Alter eben. Also bleiben wir im Park, unweit von der Wohnung meiner Mutter entfernt. Wir gehen ein Stück und reden viel. Immer wieder Umarmungen zwischendurch. Ich merke, wie meine Akkus sich wieder aufgeladen. Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen? 4 Monate oder vielleicht länger? Es macht Freude, zu erleben, wie es ihnen geht, zu hören, was sie so machen und was sonst noch los ist. Wir tauschen uns aus. Es wird viel gelacht und wir sind uns einig, dass das nächste Treffen zu Weihnachten bei der Familie meines Mannes statt finden soll. Wieder zurück trinken wir Kaffee, so wie das all die Jahre immer war. Um 6 Uhr Frühstück, gegen 12 Uhr Mittag, gegen 15 Uhr Kaffee und einigen Lesern wird das sicher bekannt vorkommen. Ich nehme es mit einem Lächeln... Kaffee und Bienenstich gibt es, gelacht wird nicht so viel, eine eher stille Familie. Dann fahren meine Tochter und mein Schwiegersohn wieder nach Hause, ich begleite beide noch zum Parkplatz. Die Beiden verstehen sich so gut, ich verfolge in den Medien ihre Aktivitäten. Da geht einem das Herz auf! Ich bin so froh, so tolle Kinder zu haben und mein Schwiegersohn ist eine echte Bereicherung für meine Familie, vielen Dank dafür!...Es ist Abend geworden...

Weihnachten Teil 1 - die Familie meines Mannes...

Na und wer unsere Familie  kennt weiß ganz genau, wie Weihnachten so abläuft. Dieses Jahr wollten mein Mann und ich eigentlich nicht wieder verreisen. Ein Jahr hatten wir das mal geschafft, aber nur, weil mein Sohn, der eine 6 Stündige Zugreise in Kauf nehmen müsste, keine Lust zum Anreisen hatte und deshalb einen Mordsärger auslöste. Dieses Jahr wollte er auch nicht fahren, deshalb beschloss ich kurzerhand, ihn zwischen den Jahren zu besuchen. Dem stimmte er zu und ich konnte eine Position abhaken. Also wir hatten, wie gesagt uns fest vorgenommen, nicht zu verreisen. Auch wegen Corona und so. Dann bekamen wir ganz überraschend einen Termin zum Boostern. Zu was bitte? Ja Boostern, richtig gelesen! Es ist nichts anderes, wie der Auffrischungstermin der Corona Impfung. Den Tag vor dem Boostern hatte ich mir selbst Blut aus dem Finger abgenommen, um zu schauen, wie viele Antikörper wohl nach den 5 Monaten der zweiten Impfung übrig waren. Eigentlich Quatsch, aber meine Neugier siegte. Der Test ist gestern im Labor angekommen, ich bin gespannt auf das Ergebnis, welches noch aussteht. Ach, ich schweife vom Thema ab. Zurück zur Schilderung der Weihnachtssituation. Also nach der Auffrischungsimpfung hat mein Mann sich breit schlagen lassen, doch zu fahren. Familienbesuche, wie wir sie seit Jahren machen. Ein bis zwei Tage zu der einen Familie und danach ein bis zwei Tage zu der zweiten Familie. Der erste Anlaufpunkt war die Familie meines Mannes. Wir besuchen sie gern, aber leider zu selten. Als wir ankamen begrüßten uns der Hund, zwei Katzen, ein Enkelkind und die Schwiegertochter meines Mannes. Freundlich und wohlwollend. Im Laufe des Abends kamen immer mehr Besucher: die Tochter meines Mannes mit Freund, der verflossene Ehemann der Tochter, der Stiefvater der Schwiegertochter mit Familienanhang, die Mutter meines Stiefsohnes mit Anhang, diverse Leute, die ich im Laufe des Abends erst kennenlernte, die Enkelkinder mit Freundinnen, uns eingerechnet waren wir, so glaube ich 20 Personen. Au Backe, dachte ich, hoffentlich stecken wir uns nicht mit Corona an. Kann gerade keiner gebrauchen. Geschlafen haben wir im Büro, welches sich im Keller des Hauses befindet, relativ gemütlich, zumindest hat man seine Ruhe, wann immer man es möchte. Pluspunkt.

Auch die Getränke stehen auf der Treppe, die abwärts führt, eine Kleinigkeit, sich dort zu bedienen. Es fällt so wie so nicht auf, wenn dort was fehlen würde. Die Treppe ist übervoll von Getränken und allerlei Kram, der woanders nicht verstaut werden kann. Wie der Abend verlief? Im Laufe des Abends dachte keiner mehr an politische Geschehnisse, die Stimmung war heiter, gelassen und fröhlich. Balsam für die Seele. Ich kann dem Leser nur sagen; saugemütlich, keiner nörgelt, das Essen war super, es gab Rouladen, so wie jedes Jahr, der Wein floss in Strömen und die Raucherecke wurde niemals kalt. Obwohl ich an der Stelle bemerken muss, dass ich gar keine Raucherin bin. Aber ich fand die Stimmung supertoll! Auch am nächsten Morgen, am Abreisetag war die Atmosphäre unbeschwert fröhlich. Ein reichhaltiges Frühstück erwartete uns, frische Brötchen, gekochte Eier, Kaffee und allgemein gute Laune. Bevor wir los fahren konnten hieß es erst einmal Autoscheiben kratzen. Ich hasse es! Mir werden Sie zustimmen und ich werde dem einen oder anderen Leser aus der Selle sprechen. Die Scheiben waren völlig zugefroren! Und die Arbeitsteilung von meinem Mann und mir bestand darin, dass mein Mann sich in das Auto setzte und den Motor an ließ und ich die Scheiben kratzte. Toll, sage ich Ihnen!  Irgendwas muss ich falsch gemacht haben. Ha, Ha...Na nach dem Freikratzen fuhren wir los zu meiner Familie. Die Straßen waren frei. Ich freute mich schon riesig, meine Tochter wieder zu sehen. Wir wollten uns bei meiner Mutter treffen. Es kam aber irgendwie anders, als erwartet....