Neugierig? Na dann mal los!

Mittwoch, 1. März 2017

Lipödem - Termin beim Phlebologen

...Meinen Überweisungsschein in der Hand trällerte ich fröhlich nach Hause und war überglücklich! Was soll ich dir sagen, es brauchte keine Blumen von meinem Mann ( die er so wie so an jedem Hochzeitstag vergisst) und auch keine Geschenke zu Weihnachten - da lautet die Parole: " Wir schenken uns nichts", ich hatte meine Überweisung und stürzte mich zu hause gleich an das Telefon, um bei einem Phlebologen meiner Wahl einen Termin auszumachen.
Jetzt schien der Stein ins Rollen zu kommen. Endlich.
All die durchgemachten Diäten ( ja und es waren unzählige) und Diagnose-Vermutungen sollten endlich ein Ende haben.
Mit einem Schein für die Fahrt ins Glück!
Ja aber was für ein Glück eigentlich??
Lipödem! Hatte ich nicht gelesen, dass man die "Sache" nie wieder los wird? Hatte ich weiterhin  nicht gelesen, dass mich diese Erkrankung mein ganzes Leben bis zum Schluss begleiten würde?
Da hatte ich mir was eingehandelt, oder ich will es mal so ausdrücken, eine Sache, die schon immer da war und um die ich mich JETZT gezielt kümmern konnte.
Die Auswahl an Ärzten im Internet schien endlos. Ich suchte und suchte, Frust machte sich breit. Wen sollte ich nehmen? Nach welchen Kriterien auswählen? Dem Namen nach?
Gab es Bewertungen? Nein und wenn auch, sie hätten mich nicht weiter gebracht.
Ich fragte meine Nachbarin, sie wusste Rat.
Und ich entschied mich dann für Ihre Wahl, die auch schnell zu meiner Wahl wurde, denn ich hatte das Suchen nach einem geeigneten Arzt erst mal satt.
Dann griff ich zum Telefon und wählte besagte Nummer....

© Susann Krumpen

Lipödem - der erste Arztbesuch - Schauspielereien

...Ich wurde aufgerufen.
Mit etwas unsicherem Schritt betrat ich das Sprechzimmer, mein neuer Hausarzt begrüßte mich mit Handschlag und fragte, was er denn für mich tun könne.
Nun gut. Ich erzählte ihm, dass ich in der letzten Zeit, mehr als zehn Kilo zugenommen hätte und meine Beine ziemlich schmerzten. Letzteres stimmte.
Eine Mischung aus Begeisterung und Skepsis durchströmte mich.
Begeisterung zum Einen, weil er aufgeschlossen wirkte, ( es sollte sich später herausstellen, das es  ganz und gar nicht meinen Vorstellungen entsprach) und zum Anderen, weil er fast schon übervorsichtig und unsicher wirkte.
Die Erklärung hierzu:  die Arztpraxis, wie sie ursprünglich bestand hatte den Besitzer gewechselt und der "Neue" noch keine Praxiserfahrung.
Er schaute sich die Beine an und bemerkte, dass er "nichts fest stellen" könne, meine Laune sank schlagartig in den Keller.
Ein Kloßgefühl machte sich im Hals bemerkbar, ich bekam fast keine Luft und Tränen krochen in mir hoch, wagten aber nicht, sich weiter auszubreiten.
Ich dachte an nichts weiter, als an die Überweisung, von der ich mir sooo viel versprach.
Da mein neuer Hausarzt nicht wusste, was er denn so mit mir anfangen wollte, gab er mir die gewünschte Überweisung und meine Tränen flossen schnell nach Innen, der Kloß im Hals löste sich in Luft aus und ich kam mir vor, wie ein Kind zu Weihnachten - Endlich!
Jetzt konnte die Reise los gehen...

© Susann Krumpen

Lipödem der erste Arztbesuch... Wartezimmergedanken

Seit dem ich weiß, dass ich ein Lipödem habe, bin ich mit Allem noch vorsichtiger geworden, was meine Beine betrifft.
Ich habe die Diagnose jetzt etwa 6 Wochen und in dieser Zeit ist viel passiert.
Es begann mit der Überweisung, die ich vom Hausarzt bekommen sollte. Das Gespräch und alles was noch folgte war, wie soll ich dir sagen, ein Schauspiel besonderer Art.
Ich saß in der Sprechstunde im Wartezimmer und las die berühmte (bakteriell angehauchte) Wartezimmer-Zeitung. Eigentlich sah ich mir nur die Bilder dort an, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Und es schien mir aus der Zeitung ein unverbesserlicher Duft von Kuchen und Süß Kram entgegen zuströmen.
DAS sollte ich in der nächsten Zeit alles schmerzlich vermissen??
Wie kann ich dann weiterleben, ohne meine geliebten Naschereien, (wobei ich sagen muss, es sind gar nicht so viele)
Ich wusste es nicht.
Meine Gedanken kreisten vielmehr um das was und wie ich meinem neuen Hausarzt klar machen wollte, warum ich unbedingt eine Überweisung zum Phlebologen haben musste!
Noch stand die Diagnose ja nicht fest, aber machen wir uns nichts vor, jede Frau beobachtet ihren Körper auf das Genaueste (es gibt sicher weinige Ausnahmen) und stellt fest, das etwas nicht stimmt.
Auch ich habe in der Vergangenheit bemerkt, dass meine Beine teigiger, schwabbeliger und immer entstellter wurden und ich auch das Gefühl nicht los wurde, dass ich genau diese Beine fast nicht mehr vom Boden heben konnte. Sie waren gefühlt zentnerschwer geworden und so unansehnlich, wie schon lange nicht....
...ich wurde aufgerufen...


© Susann Krumpen