...Ich wurde aufgerufen.
Mit etwas unsicherem Schritt betrat ich das Sprechzimmer, mein neuer Hausarzt begrüßte mich mit Handschlag und fragte, was er denn für mich tun könne.
Nun gut. Ich erzählte ihm, dass ich in der letzten Zeit, mehr als zehn Kilo zugenommen hätte und meine Beine ziemlich schmerzten. Letzteres stimmte.
Eine Mischung aus Begeisterung und Skepsis durchströmte mich.
Begeisterung zum Einen, weil er aufgeschlossen wirkte, ( es sollte sich später herausstellen, das es ganz und gar nicht meinen Vorstellungen entsprach) und zum Anderen, weil er fast schon übervorsichtig und unsicher wirkte.
Die Erklärung hierzu: die Arztpraxis, wie sie ursprünglich bestand hatte den Besitzer gewechselt und der "Neue" noch keine Praxiserfahrung.
Er schaute sich die Beine an und bemerkte, dass er "nichts fest stellen" könne, meine Laune sank schlagartig in den Keller.
Ein Kloßgefühl machte sich im Hals bemerkbar, ich bekam fast keine Luft und Tränen krochen in mir hoch, wagten aber nicht, sich weiter auszubreiten.
Ich dachte an nichts weiter, als an die Überweisung, von der ich mir sooo viel versprach.
Da mein neuer Hausarzt nicht wusste, was er denn so mit mir anfangen wollte, gab er mir die gewünschte Überweisung und meine Tränen flossen schnell nach Innen, der Kloß im Hals löste sich in Luft aus und ich kam mir vor, wie ein Kind zu Weihnachten - Endlich!
Jetzt konnte die Reise los gehen...
© Susann Krumpen
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