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Donnerstag, 11. April 2019

Paartherapie Teil1

Warum mein Mann und ich bei einer Psychologin  gelandet sind, die gleichzeitig Sexual Therapie betreibt, wird Sie als Leser sicher interessieren. Zuerst hatte ich den Gedanken, den Post unter " Liebe in den Taschen, Tränen im Gesicht..." zu schreiben, aber das Thema ist so umfangreich, schonungslos und erfrischend anders, dass ich hier ein anderes Label gewählt habe.
Es begann so... Entweder hatte ich einen oder mehrere schlechte Tage hintereinander oder es quälte mich eine nicht fest zu stellende Gereiztheit, ich war seit Tagen nörgelig, oder besser gesagt nicht mehr zu ertragen (mich störte schon die kleinste Fliege an der Wand) Mancher Leser wird fest stellen, dass es auch bei ihm oder ihr solche Momente gibt und deshalb war ich der Meinung, ich bräuchte eine Therapie. Psychotherapie wohlgemerkt. 
Kein Gespräch, wo der Arzt nur so da sitzt und fragt "Was kann ich für Sie tun?" Ich weiß sowieso nicht, was ich auf solch eine Frage antworten soll und denke dann immer: ja, Mensch ich habe eine Menge Arbeit, im Garten wartet Unkraut, die Wäsche ist auch noch zu bügeln und ich suche noch einen tüchtigen Handwerker für alle möglichen Gelegenheiten, ja ich weiß, nicht "solche" Gelegenheiten wie im Film "wenn der Postbote 2x klingelt" nein sowas nicht, sondern was Anständiges.
Mein Hausarzt mag so jemand "Anständiges" sein, ich kann zwar nicht hinter die Kulissen schauen, aber handwerkliche Fähigkeiten? Fehlanzeige. 
Da muss ich schon meinen Zahnarzt fragen, aber der wird mir wohl nicht die Wäsche bügeln und auch kein Unkraut im Garten jäten...und teuer ist der Besuch beim Zahnarzt meistens auch noch.
Er ist im gewissen Sinne handwerklich sehr begabt.
Ich schreibe aus Erfahrung. Schließlich komme auch ich in die Jahre... Ich verliere Zahn um Zahn doch mein Zahnarzt weiß, was mir gefällt, Überkronungen, Brücken alles in edelster Keramik für ordentlich Bares. Vererben kann man die Keramik leider nicht aber vielleicht sollte ich in diesem Zusammenhang mal über einen Organspendeausweis nachdenken.
Schließlich möchte ich mein Lächeln nicht verlieren, so ganz als Frau ohne Lächeln? Nicht machbar, flirten ist dann wohl Fehlanzeige. Das alles weiß mein Zahnarzt und jeder Besuch kostet. Oder anders gesagt, mit jedem noch so kleinem Flirt steigen die Zahnarztkosten.
Neulich zum Beispiel kam es zu einem unfreiwilligen Flirt in meiner Sportgruppe. Dazu muss man wissen, das ich seit einiger Zeit einer Lungensportgruppe angehöre. Nein, nicht als Trainerin, wie der Leser vermuten würde, als schlichte Teilnehmerin ich wollte mir selber einmal das Gefühl geben, etwas für mich zu tun. Und da ich ab meinem zarten Jugendalter unter ohne Grund diagnostizierbarer Atemnot leide, habe ich mich dort angeschlossen und es bislang nicht bereut.
Nun ist die Sportgruppe sehr gemischt, Männlein und Weiblein von Ü20 bis Ü80 alles dabei. Nette Leute. Und wie in jeder Gruppe gibt es auch hier einen Spaßmacher oder vorsichtig ausgedrückt: Gruppenclown. Immer gut gelaunt, zu Späßen aufgelegt und ein Lächeln im Gesicht. Auch hilfsbereit und aufmerksam. Das gefällt. Die Stimmung steigt und wir kommen nicht nur wegen des Sportes ins Schwitzen. Auch das kann Flirten ausmachen. Komisch nur, dass ein Blick in meinen Geldbeutel mich nicht immer stolz macht, besonders dann nicht, wenn ich Lächeln könnte....

© Susann Krumpen






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