Heute ist Montag. Der Tag, an dem in knapp 3 Stunden die Darmspiegelung durchgeführt werden soll. Wach bin ich schon lange und in meinem Kopf sind tausend Gedanken, wie das wohl ablaufen könnte.
Ich bin gegen 7,00 Uhr aufgestanden und bin eigentlich ganz zuversichtlich. Ganz viele Leute haben es vor mir auch geschafft. Wieso sollte das bei mir anders sein?
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, von der ziemlich widerlichen Abführlösung nichts mehr zu trinken. Der letzte Beutel liegt auf meinem Schreibtisch und lächelt mich förmlich an. "Trink mich!" will er mir sagen und nachdem ich schon einen halben Liter Selters zu mir genommen hatte, überwinde ich mich doch noch (wahrscheinlich wegen des schlechten Gewissens) den Rest anzurühren und zu trinken. Ganze 400 ml kriege ich runter, den Rest kippe ich in den Ausguss.
Ich kann das Zeug einfach nicht mehr sehen. Mir brennt meine Zunge davon und ich beschließe, es gut sein zu lassen.
Mein Bauch macht Gluckseräusche, aber das stört mich komischerweise eigentlich nicht so.
Auch Hunger verspüre ich nicht. Eigenartigerweise, wo ich Essen doch so Klasse finde. Ich fühle mich auch nicht müde, wie im Vorfeld erwartet. Eigentlich ist alles ziemlich normal. Auch eine sonderliche Aufregung kann ich nicht fest stellen. Kommt vielleicht noch.
Während ich hier schreibe nehme ich die letzten Schlucke Endofalk. Widerlich!
So! Geschafft!! Der letzte Schluck.
Ich werde jetzt einen Teil meiner Arbeit erledigen und dann wird es wohl bald so weit sein. Bis dann.
Gegen 9.00 Uhr hat mich mein Männe in die Klinik gefahren. aufgeregt bin ich noch nicht sonderlich, kommt aber noch.
Angekommen melden wir uns im Chefarzt-Sekretariat und sollen im Wartezimmer Platz nehmen. Nach einer kurzen Wartepause kommt die Dame von der Anmeldung offensichtlich mit meiner Karteikarte und teilt mir mit, dass ich noch einmal in das Labor müsste, um mir einen "Zugang" legen zu lassen. Anschließend dann zur Funktionsdiagnostik.
Wir laufen los. Es ist bereits 9.45 Uhr und in einer Viertelstunde soll ich schon dran sein. Vor dem Labor in der Tagesklinik stehen eine Reihe von Patienten, einige mit Zetteln, andere mit Heftern bewaffnet und warten. "Oh man", denke ich, "ne fiese Warteschlange". Dann ging alles ziemlich schnell. Ich werde gefragt, warum ich hier bin und auf einen Stuhl in das Labor verwiesen.
Die selbe Schwester, die mir am Freitag schon das Blut abgenommen hatte setzte mir den Zugang und gab freundlicherweise Erklärungen dazu ab.
Dann der Weg zur Funktionsdiagnostik. Meine Hände werden langsam kalt und feucht, Aufregung macht sich breit.
Immer Ausschau haltend, wo sich die nächste Toilette in Reichweite befindet, denn alle naselang muss ich mal.
Was hier geschieht, oder besser gesagt geschah, erzähle ich Euch im 2. Teil...
© Susann Krumpen
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