Der Gedanke an eine bevorstehende Magenspiegelung lässt immer noch viele Menschen zögern, zum Einen durch die Erzählungen von Angehörigen, die so etwas in früheren Jahren erlebt hatten und deren Angaben sich wirklich abenteuerlich anhören und zum Anderen aus dem Nicht- Wissen des Patienten.
Auch ich hatte mir im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, wie so etwas denn ablaufen würde und einige Familienmitglieder und Bekannte befragt, von denen ich wusste, das sie solch eine "Prozedur" schon einmal erlebt hatten.
Meine Mutter meinte dazu nur: " Oh grauenhaft!", "Erinnere mich nicht daran!" Und sie fing an zu erzählen , was sie vor, sagen wir mal gefühlten 50 Jahren dort erlebt zu haben schien.
Angefangen von einem Einlauf, der ihr heute wohl noch in den Knochen saß bis hin zum "Schlauchschlucken", wo ihr heute noch (natürlich nur gefühlt) der Hals weh tat.
Ich schluckte. In meinem Kopf breiteten sich die abenteuerlichsten Gedanken aus. Soll das heute noch immer so schlimm sein?
Ich ließ mir einen Termin geben und die Arzthelferin, deren Stimme ich sehr nett fand, meinte, "das machen wir ambulant, machen Sie sich keine Sorgen, kommen Sie einfach nüchtern in die Praxis, das wird schon"
Wie? Dachte ich, mehr Informationen gibt es nicht?
Was muss ich am Tag vorher beachten? Darf ich alles essen? Muss ich noch etwas in die Praxis mitbringen?
Wie lange wird es dauern? Wird es schmerzhaft sein?
Läuft es wirklich so ab, wie ich es aus den Erzählungen meiner Mutter kennengelernt hatte?
Tausend Fragen, keine Antwort. Die Arzthelferin hatte das Telefon schon aufgelegt und ich trug mir mit einem etwas mulmigen Gefühl den Termin im Kalender ein.
Wer meine Berichte und Gedanken schon einmal gelesen hat, wird vermuten, dass alles ganz anders kam...
© Susann Krumpen
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