Nun ist es endlich soweit. Ich werde von einer Schwester aus dem Wartezimmer aufgerufen. Mein Männe macht ein Gesicht, als wenn ich zur Schlachtbank geführt werde. Mit einem Kuss verabschiede ich mich von ihm und gehe dann mit. Ich werde in eine kleine Umkleidekabine geführt, in der ich einen Stuhl mit einer Auflage vorfinde und ein blaues Höschen mit einem Schlitz hinten.
Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich verschließe die Tür von Innen und in dem Augenblick kommt eine Schwester von der anderen Seite der Kabine, begrüßt mich freundlich, nennt ihren Namen und meint, ich solle mich schon mal frei machen und dann das blaue Höschen anziehen.
Meinen Pulli und alles andere oben rum kann ich an lassen.
Gesagt - getan.
Mit bloßen Füßen betrete ich den Funktionsraum und werde dort auch schon empfangen. Ich lege mich auf die Liege und die Schwester fragt noch einmal nach meinem Namen und fragt weiter, weshalb ich gekommen sei.
Dann werden mir Elektroden aufgeklebt, eine Blutdruckmanschette angelegt und eine andere Schwester, die sich auch mit Namen vorstellt fragt noch einmal, ob ich die Kurznarkose auch wünsche.
Natürlich bin ich einverstanden. Sie fängt an, mir etwas in die Vene zu spritzen und ich merke innerhalb kürzester Zeit, dass mir schummerig wird und ich wohl gleich eingeschlafen sein werde.
Plötzlich wache ich etwas auf und frage, wann das wohl los gehen werde? Die Schwester meinte:" Es ist schon vorbei, alles überstanden"
In meinem Kopf hämmert die Frage: "Was, dass war es schon?"
Ich versuche, in meinen Körper hineinzuhorchen und stelle fest, dass er sich ganz normal an fühlt. Keine Schmerzen, alles scheint in Ordnung zu sein. Beruhigt lasse ich mich aus dem Funktionsraum schieben und gelange in einen Flur.
Weil ich kalte Füße verspüre, versuche ich mir meine Socken anzuziehen, was wegen meines Zustandes nur sehr schwer möglich ist. Aber irgendwie schaffe ich es.
Mein Körper fühlt sich schwer an, sprechen ist auch nicht wirklich möglich. Ich will mich nur noch ausruhen.
Ich werde in ein Patientenzimmer geschoben und zugedeckt. Die Schwester fragt mich, ob alles in Ordnung sei. Ich empfinde ein starkes Durstgefühl und bitte um ein Glas Wasser, aber mein Wunsch wird abgelehnt, wegen der Narkose. Ich soll mich erst mal ausruhen.
Neben meinem Bett befindet sich eine Klingel für den Notfall und wenn ich mal auf` das Örtchen müsse.
Ich muss aber nicht, will nur schlafen, schlafen und nochmals schlafen.
Nach einer Weile kommt der Oberarzt und fragt, wie es mir geht. Mir geht es gut, nur müde. Er meinte, dass es bei mir nichts zu beanstanden gäbe und verabschiedet sich wieder. Ich bin froh und möchte gar nichts mehr wissen. Zufrieden kuschele ich mich in meine Decke und schlummere so vor mir hin. Etwas unsanft werde ich von einer Stimme geweckt. " Frau K. Sie können jetzt aufstehen, Ihr Mann ist da".
Ich öffne langsam meine Augen und sehe ihn! Mein geliebter Männe!
Froh ihn zu sehen und zu wissen, dass er für mich da ist, ist wie ein Geschenk für mich. "Na", fragt er mich, "alles ok"?
Ich fühle mich noch etwas schwach, aber glücklich, es so gut überstanden zu haben. Nachdem ich mich angezogen habe, gehen wir beide noch auf die Station, um mich abzumelden. Die Flexüle, die sich noch in meinem Arm befindet, wird entfernt. Ich werde noch einmal gefragt, wie es mir geht und meine Antwort lautet: " gut, noch etwas wackelig".
Aus der Klinik gekommen, tut mir die frische Luft sehr gut. Zwar bin ich noch etwas schlapp, aber glücklich.
Zu hause angekommen, esse ich eine Kleinigkeit und lege mich hin. Ich will einfach nur ein wenig schlafen.
Am Nachmittag geht es mir wieder richtig gut, als wäre nichts gewesen. Ein Fazit gibt es für alle, die sich noch nicht sicher sind, ob sie es machen sollen, oder nicht, in meinem nächsten Beitrag.
© Susann Krumpen
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