Neugierig? Na dann mal los!

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Hausarztgeflüster Teil 2

 Immerhin habe ich es geschafft, den Hausarzt zu wechseln. Wie das kam? Auf Umwegen natürlich! Wie sonst. Wege, einen guten Hausarzt zu finden, gibt es ja einige. Man kann die Krankenkasse oder Versicherung dazu befragen, die kassenärztliche Vereinigung um Vorschläge bitten, oder aber sich die Bewertungen im Internet anschauen und durchlesen, ob das passende für einen dabei ist oder was auch immer. Ich habe all diese Wege beschritten. Zunächst stellte ich fest, dass mein Hausarzt, der eine gewisse Zeit mein Arbeitgeber war, krankheitsbedingt aufhören musste. Eine Vertretung war mehr oder weniger schnell gefunden, was in dieser dörflich abgeschiedenen Gegend keine Selbstverständlichkeit ist. Ich sage es Ihnen, keinem normalem Menschen scheint es irgendwie angenehm, sich bei jedem Wehwehchen bei seinem Arbeitgeber zu melden und vielleicht auch noch entblößen zu müssen! Ich habe und hatte jedenfalls so meine Probleme damit.

So dass ich mich auf die Suche begab. Zunächst rief ich bei meiner örtlichen Krankenkasse an, die konnten mir nicht weiterhelfen, gaben an, die selben Informationen zu besitzen, wie ich auch. Es blieb bei der Suche im www.Dann habe ich mich mit meinem Anliegen an die KV gewandt. Bevor man dort mit einem Sachbearbeiter verbunden wird, muss man einige Fragen beantworten und mehrere Nummern dazu drücken. Das Ganze Prozedere dauerte ungefähr 15 Minuten, gefühlt Stunden, kann ich Ihnen sagen. Vor allen Dingen immer dann, wenn sie am Telefon die Fragen akustisch nicht recht verstehen und beim Auswahlverfahren nicht gleich wissen, zu welcher Zahl Sie sich eher hin gezogen fühlen!

Nachdem ich mich durchgeklickt hatte ertönte eine Stimme mit Akzent und fragte nach meinem Anliegen. Ich trug vor, einen Hausarzt zu suchen. "Ja, die stehen doch in der Tageszeitung" bekam ich zu hören. Blöd nur, dass ich die Tageszeitung nicht abonniert hatte. Was konnte ich tun? Ich versuchte meiner Stimme mehr Ausdruck zu verleihen indem ich lauter sprach, was auf der Gegenseite zu einigem Unmut geführt haben musste. Die Stimme am anderen Ende der Leitung wurde auch lauter, so dass ich den Hörer vom Ohr weg halten musste, um verstehen zu können, wie oder was gesprochen wurde. Zu einer Lösung konnte man nicht kommen, also legte ich unverrichteter Dinge wieder auf. Kein Hausarzt, bis hierher.

Nun blieb nur noch die Suche im Internet, ich suchte in Bewertungen auf bekannten Arztseiten und wurde fündig. Ich las. Die Zeit verging. Verschiedener konnten die Meinungen der Menschen nicht sein. Die einen fanden die Wartezeit zu lang, die anderen das Verhalten zu barsch. Wiederum lobten andere Menschen die kurze Wartezeit und das freundliche Wesen der Angestellten. Ja "WAS" nun? Mal so, oder mal so? Ich beschloss, mich selbst auf den Weg zu machen und nahm mir "das Telefonbuch" zur Hilfe. Einmal aufschlagen und schon ist die Seite voller Hilfen. Ärzte, unterteilt in Hausärzte, Fachärzte, Zahnmediziner, Apotheken, Physiotherapien und so weiter. Ganze vier Seiten, selbst Sanitätshäuser waren dabei. Ach, ich sage Ihnen, das Leben kann so einfach sein. Wie ein Blätterkataklog voller Arztadressen! Ich wählte eine Nummer einer Hausärztin und rief dort einfach durch. Eine freundliche Stimme meldete sich und erklärte mir, dass ich selbstverständlich in die Sprechstunde kommen könne, sie wäre offen für jeden. Wartezeit inklusive. Mundschutz nicht vergessen und dann legte ich selig auf. Aber was wollte ich eigentlich dort? Ein Wehwehchen hatte ich doch gar nicht. Ich überlegte, mit welchem Vorwand ich den Fuß in die Tür bekommen konnte und mir fiel auch etwas ein....bleiben Sie gespannt...

© Susann Krumpen



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